Unterm Corona Turm im Europäischen Garten

Am 31. Januar ist Großbritannien aus der EU ausgetreten. Die Insulaner – vor allem die älteren unter ihnen – ließen sich davon einfach nicht abhalten. Obwohl etliche Experten immer wieder vor den ökonomischen Nachteilen gewarnt hatten.

Doch jetzt könnten die volkswirtschaftlichen Folgen des Brexits unter Umständen zumindest München bald treffen. Denn seit einigen Tagen ruft eine Online-Petition stramme Europäer dazu auf, für eine Umbenennung des Englischen Gartens in „Europäischen Garten“ zu stimmen.

Sollte dieses Gesuch Erfolg haben, werden das wohl als erstes die Mitarbeiter der Bayerischen Seen- und Schlösser-Verwaltung zu spüren bekommen, die sich um die Pflege des Englischen Gartens kümmern. Zumindest sollten sich die „greenkeeper“ unter ihnen beruflich umorientieren, denn wer braucht in einem „Europäischen Garten“ noch kurzgeschorenen englischen Rasen?

Aber jetzt einmal im Ernst: Wer kommt denn auf die Idee, die EU-Müdigkeit der Briten in einen kausalen Zusammenhang mit einer der größten städtischen Grünflächen der Welt zu bringen? Als der Park vor rund 230 Jahren angelegt wurde, hieß er ursprünglich Theodors-Garten zu Ehren von Kurfürst Karl Theodor, der damals in Bayern das Sagen hatte.

Schon bald setzte sich aber der Name Englischer Garten durch, denn der für die Anlage verantwortliche Schwetzinger Hofgärtner Friedrich Ludwig von Sckell orientierte sich damals an dem neuen, zeitgenössischen, englischen Gartenstil, der dem Vorbild der Natur folgte – anders als die bislang gewohnten, geometrisch angelegten französischen Barockgärten.

Der Englische Garten hat also rein gar nichts mit Politik zu tun, aber in der heutigen Zeit kann man ja jeden Hype aus dem Zusammenhang reißen, um sich öffentlich zu profilieren. Was liegt also näher, als sich auch einmal Gedanken über den Chinesischen Turm zu machen?

Eisige Zeiten bahnen sich für den Chinesischen Turm an.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie die Zukunft des Chinesischen Turms aussieht.