Update: Pfusch am Bau?

Mitte November berichtete Mucnjus über „seltsame“ Vorgänge bei der Verlegung neuer Trambahngleise an der Mega-Baustelle am Sendlinger Tor (siehe Pfusch am Bau?): Eine frisch gegossene Betonplatte als Fundament für die neue Trasse wurde wieder entfernt und Tage später erneut verbaut. Währenddessen passten der alte und neu verlegte Gleisstrang nicht so recht zusammen.

Jetzt haben wir Anfang Dezember, und die Rechts-Links-Verschiebung zwischen alten und neuen Gleisen ist behoben. Das heißt, die alten Gleise wurden entfernt und durch einen neuen Abschnitt ersetzt. Augenscheinlich passt jetzt alles. Dennoch ist der anvisierte Termin der Fertigstellung am 8. Dezember nicht zu halten.

Wie die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) jetzt informierte, brauche man noch bis zum 10. Februar. „Unser Zeitplan ist nicht aufgegangen“, räumt ein MVG-Sprecher unumwunden ein. „Wir haben zu spät damit angefangen, die notwendigen Genehmigungen bei den Behörden einzuholen“.

Zwar arbeiten – so die MVG – die Ingenieure seit Oktober daran, die technischen und planrechtlichen Nachweise zu erstellen, die für den Neubau erforderlich sind. Eine Fülle von Einzelberechnungen war anzustellen – von der Stärke der unter den Schienen liegenden Betonplatte bis zu Fragen der Entwässerung. Entwässerung? Da war doch was (siehe Pfusch am Bau?).

Was noch verwundert: Im Abschnitt Müllerstraße bis zur Kreuzung Pestalozzistraße werden derzeit auch die alten Gleise samt Unterkonstruktion aus dem Boden geholt. Doch schon im Frühsommer 2017 war wegen Gleissanierung im Bereich Müller-/Thalkirchner Straße zwei Wochen der Trambetrieb zwischen Sendlinger Tor und Isartor lahmgelegt. Was haben die damals gemacht?

Egal, bis 10. Februar werden die Fahrplanänderungen auf den Trambahnlinien 16, 17, 18, 36 und 37 fortdauern. Nur: Statt der 17er übernimmt die Tram-Linie 16 den Abschnitt zum Hauptbahnhof. Na, diese Neuerung sollte doch klappen.