Für alteingesessene Münchner ist es ja schon lange nichts Neues mehr: Die Stadt wird immer mehr zur Service-Wüste. Doch gestern kam dazu endlich auch die richtige (Wüsten-)Stimmung auf. Gegen Mittag färbte sich der Himmel über der Landeshauptstadt gelblich-orange.
Abgesehen vom diffusen Licht und der Totenstille am Himmel – kein einziger Vogel war zu hören – erinnerte der Blick nach oben an so manche Folge von „Raumschiff Enterprise“, in der Captain James T. Kirk und Commander Spok auf einem fremden Planeten unter oranger Atmosphäre wieder einmal die Menschheit gerettet haben.
Ein ungewöhnliches Phänomen ist der Wüstenstaub über München aber nicht. Es kommt immer auf die „richtige“ Strömung an. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) ist für den Saharastaub dieses Mal ein Tiefdruckgebiet verantwortlich, das sehr weit südlich zieht und erst vor der Küste Marokkos Halt macht.
Dabei wird Wüstensand aufgewirbelt und in höheren Luftschichten rund um die Welt getragen. Diese Winde erreichen laut DWD vor allem im Frühjahr und Sommer Deutschland. Das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus veröffentlichte dazu eine aktuelle Grafik zum Weg des Saharastaubs.

Gut für Pflanzen und Betreiber von Waschstraßen
Da es jetzt auch noch ein wenig geregnet hat, ist der Staubfilm, der sich über alles legt, für Autofahrer eher von Nachteil. Ein Besuch der Waschstraße ist wohl unausweichlich. Für Pflanzen ist der Wüstenstaub aber ein sehr guter Dünger. Die kleinen Körnchen liefern wertvolle Nährstoffe wie Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphor.