Eine Wohnung hatte einen tollen Blick von der nach Nordwesten ausgerichteten Dachterrasse direkt auf die Gleisanlagen der DB kurz vor dem Hauptbahnhof. Entsprechend kann man minütlich vorbeifahrende S-Bahnen, Regionalzüge und ICEs bewundern. Das Ganze für 23 Euro pro Quadratmeter und mit einem Italiener im Erdgeschoß.
Das zweite Objekt lag kurz vorm Frankfurter Ring in der Parkstadt Schwabing. Früher hieß das Viertel schlicht Milbertshofen, aber das klingt nicht nach Wohlfühlzone. Und es sei unserem jungen Mieterbetreuer nachgesehen, dass er sich vielleicht nicht so sehr in München auskennt, denn von unserer „Wunschlage“ Altstadt/Lehel ist die Parkstadt fast neun Kilometer entfernt.
Der nächste Vorschlag in Schwabing war zwar von der Lage her nicht schlecht, doch wer will schon fast 27 Euro Miete pro Quadratmeter bezahlen, wenn man die angebotenen 1,5 Zimmer nur mit Hilfe einiger IKEA-Regale sinnvoll aufteilen kann. Auf deutsch: Eine nette Studentenbude für den Nachwuchs reicher Akademikereltern.
Und zuletzt kam noch ein Angebot in der Maxvorstadt. Immerhin 2,5 Zimmer mit einem „offenen“ Grundriss, was übersetzt so viel heißt wie: Langer Schlauch mit integrierter Kochinsel und Dunkelnasszelle. Dafür werden dann schon fast 32 Euro pro Quadratmeter aufgerufen.
Damit aber nicht genug: Die Staffelmiete erhöht sich jedes Jahr um weitere 50 Euro. Das nennt man dann wohl Sachwertinvestment mit Inflationspuffer, denn die angekündigte jährliche Mietsteigerung beträgt fast 3,5 Prozent.
Einziger Trost: Solange uns noch keine Kündigung in den Briefkasten geflattert ist, können wir beruhigt dem Treiben unseres eifrigen Mieterbetreuers zusehen – und ihn ab und zu an unseren „Wunschzettel“ erinnern.
Fortsetzung folgt – mit Sicherheit!