Auch das Hotel Bayerischer Hof geht auf königliche Initiative zurück. 1839 fragte Ludwig I. den Industriellen Joseph Anton Maffai, den er als einen der Wegbereiter der Eisenbahn in Bayern sehr schätzte, ob er nicht „ein erstklassiges Hotel in München bauen möge“.
Gefragt, getan: Zwei Jahre später eröffnete Maffai gleich neben seinem eigenen Palais am Promenadeplatz „seinen“ Bayerischen Hof. Der Platz, nur wenige Gehminuten von der Frauenkirche und dem Marienplatz entfernt, war damals die erste Adresse für die im sogenannten Kreuzviertel konzentrierten Adelspalais.
Bayerischer Hof 1931 – Vorbild Wien

1897 kaufte der Zuckerbäcker und Hotelier Hermann Volkhardt – er war auch Eigentümer des Regina-Palast-Hotels – den Bayerischen Hof und ließ die Fassade im Stil des seinerzeit modernen Historismus umgestalten.
Vermutlich wurde Volkhardt dabei von der damaligen Architektur Wien‘s beeinflusst. In der vom Historismus dominierten österreichischen Hauptstadt wohnte der junge Volkhardt einige Zeit, um seine Ausbildung zum Zuckerbäcker abzuschließen.
Im Zweiten Weltkrieg wird das Hotel bei einem Luftangriff nahezu völlig zerstört, nur der Spiegelsaal bleibt unter einem Schutthaufen erhalten.

Gleich nach dem Krieg wird der Bayerische Hof eilig und entsprechend schmuck- und geschmacklos wieder aufgebaut. Hauptsache im Oktober 1945 kann im Spiegelsaal München‘s erstes Speiserestaurant nach dem Krieg eröffnet werden.
Trotz der jetzt eher schlichten Fassade hatte das noble Hotel nichts von seiner Anziehungskraft verloren und platzte bald wieder aus allen Nähten. Daher wurde 1951 das benachbarte, kriegsbeschädigte Maffai-Palais für eine Erweiterung des Hauses abgerissen.

Heute führt Urenkelin Innegrit Volkhardt den Bayerischen Hof, die seither am Promenadeplatz kontinuierlich umbauen und renovieren lässt. Vom ehemaligen Glanz des Bayerischen Hofs ist zwar nicht mehr viel übrig, dafür gibt es jetzt ganz oben ein Schwimmbad und die „Penthouse Garden Suite“, die das gesamte achte Stockwerk mit spektakulärem Blick über München umfasst.