Altes Gemäuer in neuem Glanz

Das Ruffinihaus, das heute der Stadt gehört, zählt – wie das Erdgeschoss des Neuen Rathauses – zu den Adressen, an denen die Stadt zu vergleichsweise günstigen Mieten Ladenflächen anbietet. Damit soll die Mischung erhalten bleiben, im Interesse einer attraktiven Altstadt.

Durchs Corona-Raster gefallen

Die kleinen, meist eigentümergeführten Läden wurden während der Bauarbeiten in ein nahe gelegenes Ausweichquartier ins Stadtmuseum zwangsumgesiedelt. Damit waren sie aber abseits der bekannten Touristenrouten und klagten über schmerzliche Umsatzeinbußen. Und genau das wird ihnen jetzt erneut zum Verhängnis.

Im Gegensatz zu anderen Geschäften kommen sie nicht in den Genuss staatlicher Corona-Unterstützungsprogramme. Denn Voraussetzung für staatliche Hilfe ist ein Umsatzrückgang in den Monaten April und Mai 2020 um mindestens 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Wegen der Zwangsumsiedlung waren die Ladenbesitzer aber bereits im vergangenen Jahr von Umsatzrückgängen von bis zu 80 Prozent betroffen. Begreiflicherweise können sie jetzt nicht erneut Umsatzrückgänge von 60 Prozent belegen und fallen durchs Unterstützungsraster. Im Stadtrat werden aktuell Lösungswege für diese unverschuldete Zwangslage gesucht.

Einer der betroffenen Ruffini-Mieter ist die Espresso-Bar Segafredo Zanetti, die erst vor wenigen Wochen wiedereröffnete. Doch das Café kann sich die Einbußen leisten, gehört es doch zu einem internationalen tätigen italienischen Kaffeeröster. Zum Glück, denn es gibt kaum schönere Ecken in München, in denen man bei einem erfrischenden crema caffe oder einem der besten Espresso der Stadt für Mucnjus recherchieren kann.

Trotz der letzten Gerüstreste: Das Segafredo ist schon wieder gut besucht