Ein Hauch von Süden

Seit Wochen sind die Medien voll von wirtschaftlichen Corona-Hiobsbotschaften. Kurzarbeit, Entlassungen, Pleitewelle – keine Branche blieb verschont. Vor allem die Gastronomie hat es hart getroffen, verharrte sie doch mit am längsten im Lockdown-Zustand.

Doch die Stadt München hat jetzt kurz entschlossen und unbürokratisch reagiert und erlässt allen Gastrobetriebe im Jahr 2020 die kompletten Gebühren für ihre Außenbereiche auf öffentlichem Grund. Mit dem vollständigen Erlass der Gebühren setzte sich der Stadtrat einstimmig über rechtliche Einwände der Verwaltungsjuristen hinweg. Mehr noch:

Um die Umsatzeinbußen wegen der nach wie vor geltenden Abstandsregeln ein wenig ausgleichen zu können, wurden von der Stadt öffentliche Parkbuchten in kuschelige Freiflächen für die Bars, Cafés und Restaurant umgewidmet.

Kreative Wirte von Schwabing bis ins Glockenbachviertel

Die Ausgestaltung der neuen Mini-Terrassen oder Schanigärten (nach Wiener Vorbild), Buchtenbars oder Terrazzini (ein Hauch von Gardasee) ist dabei höchst unterschiedlich. Von der einfachen Rohrmatte aus dem Baumarkt an einige Euro-Paletten als Grundgerüst genagelt, über ein paar Kübeln mit einfachen Balkonpalmen bis hin zum malerischen Lampion-Pavillon.

Das Le Florida in der Georgenstraße
Die Deutsche Eiche in der Reichenbachstraße
Das Café Nil in der Hans-Sachs-Straße
Das Jack Glockenbach und die…
…Schnelle Liebe in der Thalkirchner Straße
Und natürlich auch Giacomo’s Monaco in der Reichenbachstraße

Ob das den Corona-gebeutelten Wirten wirklich hilft, bleibt abzuwarten. Eines ist aber sicher: Das Straßenbild ist mit den lauschigen Parkbucht-Locations merklich gemütlicher und sommerlicher geworden – ein Hauch von Süden eben. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.