Auf der Heimfahrt im Bus muss ich stehen, aber nicht wegen Überfüllung, sondern weil jeder den gebotenen Sicherheitsabstand einhalten will. Ganze Reihen an Sitzplätzen sind frei, doch die gestrengen Blicke, die mir die Mitfahrenden zuwerfen, sind eindeutig: „Wehe, Du setzt Dich vor mich hin!“.
Also bleibe ich stehen und versuche, mit meinem schweren Einkaufsrucksack einigermaßen Halt zu finden im schwankenden Bus. Dabei ertappe ich mich, wie ich mir überlege, wie viele Viren ich wohl gerade einsammle. Verrückte Zeiten. Doch dafür komme ich schneller als sonst wieder heim, denn an den meisten Haltestellen fährt der Bus durch. Niemand will ein- oder aussteigen.
Ideen fürs Wochenende im Keim erstickt
Jetzt sitze ich wieder im Home-Office und überlege, was ich am Wochenende machen könnte. Immerhin herrscht seit Tagen schönstes Frühlingswetter. Normalerweise – ein Wort, dass in jeder Corona-Sondersendung im TV zum Standard geworden ist – könnte ich in den Biergarten gehen und den jungen Trieben der Edelkastanie beim Wachsen zusehen. Würde auch passen, denn wir haben ja gerade Fastenzeit, und Fastenzeit ist Starkbierzeit – normalerweise. Geht aber nicht, weil alles dicht.
Nächste Idee: Eine schöne Abwechslung vom heimatlichen Arrest wäre ein Ausflug mit dem Cabrio. Das Dach ist offen, der Virus hat keinerlei Angriffschance. Und ich genieße beim Cruisen die warme Frühlingssonne, ohne dabei mit irgendjemand in Kontakt zu kommen. Perfekt Social Distancing also.